Die Torte auf dem Titelblatt
Eine Torte mit einer Ortschaft aus Zucker darauf ziert das Cover des Magazins „Immobilienwirtschaft“. Wir haben die Entstehung des Titelbilds begleitet.
Die Titelstory der aktuellen Ausgabe von „Immobilienwirtschaft“ handelt vom Hoffnungsmarkt kommunale Immobilien und davon, dass jeder in der Branche ein Stück von diesem Kuchen haben will. So kommt das Grafik-Team von Egger & Lerch auf die Idee, ein Dorf auf eine Torte zu setzen – und entwirft eine Skizze dafür.
Die Torte muss nicht essbar sein, aber da auch einzelne Tortenstücke fotografiert werden sollen, kann kein Kunststoff-Dummy unter der Oberfläche stecken. Deshalb wird gebacken. Damit ein ganzes Dorf darauf Platz hat, ist die Torte übergroß: 16 Eier bilden die Basis für einen Kuchen mit 30 cm Durchmesser.
Das Material, aus dem das Dorf gebastelt wird, nennt sich Fondant – eine Zuckermasse, die eine ähnliche Konsistenz wie Plastilin hat und an der Luft aushärtet. Die weiße Grundmasse wird mit Lebensmittelfarben eingefärbt. Für den Überzug der Torte wird der grasgrüne Fondant dünn ausgerollt.
Die Deko für die Torte macht Maria Streb. Da massive Fondant-Häuser zu schwer wären und auf der Torte einsinken würden, brauchen sie einen anderen Kern. Im Rathaus steckt deshalb ein Karton-Modell, das überzogen wird. Auf die schrägen Flächen kommt später noch ein rotes Dach.
Mit Lineal, Schneidroller und Ausstechen werden die einzelnen Teile angefertigt. Mit Wasser angepinselt ist der Fondant klebrig und die Teile halten zusammen. So entsteht immer mehr Deko: Zwei weitere Häuschen, Bäume, ein Ententeich. Der Müllwagen gerät im ersten Versuch zu groß und wird noch einmal gebastelt.
Die heikelste Phase: Die Dekoelemente und die Torte - in einem großen Karton verpackt - werden ins Fotostudio transportiert. Hier wird nun alles wieder ausgewickelt. Bis auf kleine Dellen hat alles den Transport gut überstanden.
Fotograf Michael Krebs und Grafikerin Vera Kapfenberger machen die ersten Fotos und stellen fest, dass die Torte mit drei Häusern etwas überfüllt wirkt – eines kommt deshalb wieder weg. Nach zahlreichen Aufnahmen aus verschiedenen Perspektiven ist das Coverbild im Kasten.
Kleine Unschönheiten wie die Einstichlöcher vom Versetzen des Ortsschilds, der hervorblitzende Kartonboden der Sandkiste oder die Kratzer und Dellen vom Übersiedeln der Torte werden später noch wegretuschiert. Die einzige echte Herausforderung: Man erkennt womöglich nicht auf den ersten Blick, dass es sich um eine Torte handelt. Deshalb soll Tortenspitze die hellgrün überzogene Platte ersetzen, auf der die Torte steht. Da die Torte sich aber nicht übersiedeln lässt und auch zu groß für die Spitze ist, wird diese extra fotografiert und die Bilder digital zusammengefügt.
Voilá! Das Cover und die Bildserie für die Innenseiten sind fertig. Wer den dazupassenden Text lesen will, findet ihn im Online-Auftritt der Immobilienwirtschaft.